Lesetipps in 2022

Die Wiederentdeckung der Freude am Lernen

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Gerald Hüther (Neurobiologe, Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung) schrieb für wb-web einen Beitrag, welcher sich der Wiederentdeckung der Freude am Lernen widmet. Dabei geht der Autor auf das Lernen aus neurobiologischer Sicht ein und betont die Bedeutung der Emotionen für das erfolgreiche und nachhaltige Lernen. Lernen ist ein Merkmal des Lebendigen, das Lernfreude empfindet. Diese kann im Laufe des Lebens verloren gehen, aber auch wiederentdeckt werden. So zeigt Hüther in seinem Beitrag, welche Lernerfahrungen kontraproduktiv für das Lernen und die Lernfreude sind.

Literaturhinweise zur Vertiefung

  • Hüther, G. & Hauser, U. (2013). Jedes Kind ist hoch begabt. Btb-Verlag.
  • Hüther, G. (2016). Mit Freude Lernen. V&R-Verlag.
  • Robinson, K. (2018). Dein Kind, die Schule und Du. Ecowin-Verlag.
  • Heinrich, M., Senf, M. & Hüther, G. (2020). Education for Future. Goldmann.
  • Rasfeld, M. (2021). Freiday. Die Welt verändern lernen. Oekom-Verlag
  • www.lernlust.jetzt

CC BY SA 3.0 DE by Gerald Hüther für wb-web (Januar 2022)

Informationen zu Digitalisierung und Bildung im Alter

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Die BAGSO-Servicestelle “Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen” und das dazugehörige Portal wissensdurstig.de geben ab jetzt einen eigenen Newsletter heraus. Ein guter Service für alle, die regelmäßig Informationen zu diesen Themen erhalten möchten.

Die Servicestelle der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e. V. (BAGSO) ist eine bundesweite Ansprechstelle bei Fragen zur Förderung von Lernen und Bildung im Alter sowie speziell zu Bildung im Kontext von Digitalisierung. Der Newsletter informiert vier- bis sechsmal im Jahr über Fördermöglichkeiten für Bildungsprojekte, Veranstaltungen, Weiterbildungen, Veröffentlichungen und politische Entscheidungen zu Bildung im Alter. Zur Inspiration und Vernetzung werden erfolgreiche Praxisprojekte und Akteure in der Bildungsarbeit mit älteren Menschen vorgestellt - gerne auch Ihre Initiative oder Organisation.

Zur Newsletter-Anmeldung: https://www.wissensdurstig.de/newsletter/

Erwachsenenbildung und Prekariat

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Die neue Ausgabe der Hessischen Blätter für Volksbildung trägt Entwicklungen zum Umgang mit Zielgruppen aus prekären Milieus zusammen. In der kostenfrei beziehbaren Ausgabe finden sich Praxisbeispiele ebenso wie aktuelle theoretische Diskurse.

„Bildung für alle“ ist seit dem 20. Jahrhundert eine Leitidee der öffentlich verantworteten Erwachsenenbildung. Aufsuchende Bildungsarbeit, Alphabetisierung und Grundbildung, aber auch Hobbykurse oder Angebote für Senioren können hier beispielhaft erwähnt werden. Die Hessischen Blätter für Volksbildung (HBV) fokussieren im Themenheft „Erwachsenenbildung und Prekariat“ diesen Bereich und beleuchten so einen wichtigen Aspekt der Bildungsarbeit. Die Zeitschrift teilt sich in einen wissenschaftlichen und einen praxisorientierten Bereich.

Im wissenschaftlichen Teil gehen Ulrich Klemm und Jürgen Küfner der Leitidee sowie Herausforderungen der „Bildung für alle“ in der Erwachsenenbildung nach und reflektieren diese aus bildungstheoretischer und internationaler Perspektive. Die Armut als Thema der Erwachsenenbildung beleuchtet Klaus-Peter Hufer. Dabei zeigt er ein Spannungsfeld auf - von Armut und Ausgrenzung von Teilnehmenden einerseits und den prekären Verhältnissen vieler Kursleitender andererseits. Ewelina Mania zeigt in ihrem Beitrag, welchen Beitrag sozialraumorientierte Ansätze in der Erwachsenenbildung leisten. Zugleich wird deutlich, dass darüber hinaus die Passung von Angebotsprofilen und Ansprachestrategien seitens der Bildungseinrichtungen sowie Lebenswelten, Ressourcen und Bildungsinteressen bei den potenziellen Teilnehmenden zu beachten ist. Jana Arbeiter und Michael Schemmann stellen zentrale Entscheidungsfelder und Einflussfaktoren im mikrodidaktischen Planungsprozess für Arbeitsorientierte Grundbildung vor, die sie auf Basis empirischer Forschungsarbeiten gewannen.

Den praxisorientierten Teil eröffnen Esther Winther, Jessica Paeßens, Monika Tröster und Beate Bowien-Jansen. Der Frage nachgehend, wie sich gering literalisierte Menschen für Weiterbildung gewinnen lassen und die Kompetenzentwicklung gelingt, wird das Lernspiel „Monetto“ vorgestellt. Ungewöhnliche Lernorte suchen Anja Jäpel-Nestler und Annett Lungershausen vom Projekt „mittendrin – mit Kopf und Ball“. Diese finden sich dort, wo sich Fußballbegeisterte treffen und an denen individuelle Hemmschwellen bzw. negative Emotionen zu Bildungsangeboten in den Hintergrund treten. Einen weiteren Lernort außerhalb der Bildungseinrichtung stellt Torsten Hass vor. Die Bildung in der Platte ist alternativlos, möchten kommunale Weiterbildungszentren alle Bevölkerungsgruppen erreichen, wie der Autor festhält. Ein Erfahrungsbericht von Gabi Pfeiffer, Verena Walter, Dennis John, Nico Kohls und Christina Röhricht über ein Projekt zur kommunalen Gesundheitsförderung zeigt, dass Volkshochschulen unter bestimmten Bedingungen geeignete Orte sind, um sozial deprivierte Bevölkerungsgruppen zu erreichen.

Die Ausgabe der HBV „Erwachsenenbildung und Prekariat“ erschien im Dezember 2021 und kann kostenfrei über das Internet bezogen oder als Printausgabe beim wbv Verlag erworben werden.

2021/2: Programmplanung in der wissenschaftlichen Weiterbildung

EDITORIAL · 7Z HWB · Zeitschrift Hochschule und Weiterbildung · 2021 (2)

Zur thematischen Schwerpunktsetzung

Angebotsentwicklung und Programmplanung gehören zweifelsohne zum beruflichen Kerngeschäft in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Dabei werden beim Programmplanungshandeln recht unterschiedliche Ebenen tangiert: so werden „System-, Organisations-, Interaktions- und Individuumperspektiven antizipiert, miteinander in Verbindung gebracht und in ein konkretisiertes Programmangebot überführt“ (Feld & Seitter, 2017, S. 89). Insofern gibt es zahlreiche thematische Anschlüsse zu bisherigen Schwerpunktthemen der Zeitschrift von „Zielgruppen“ (ZHWB 2017/1) über „Formate“ (ZHWB 2019/1) bis hin zu „Kooperation und Vernetzung“ (ZHWB 2021/1). Es gibt kaum Handlungsaufgaben, die nicht direkt oder indirekt mit der Entwicklung eines Weiterbildungsangebots zu tun haben. Helmut Vogt (2013) entwickelte im Sinne einer Planungshilfe stichwortartig folgende Aufgabenfelder der Angebotsplanung: Benennung, Inhaltliche Schwerpunkte, Kompetenzen/intendierte Lernergebnisse, Zielgruppen/Adressatenkreis, Bedarfsanalyse/Marktanalyse, Didaktik/Methodik, Studienformat, Studienumfang, Abschluss/Zertifikat, Teilnahmevoraussetzungen, Werbung/Öffentlichkeitsarbeit, Kooperation, Gruppengröße, Lehrpersonen, Rolle der Fakultät/des Fachbereichs, Struktur- und Entwicklungsplanung, Koordinierung, Entwicklung, Finanzierung, Entgelte/Gebühren, Qualitätssicherung/Evaluation. Die Liste ließe sich um Beratung, gerade auch vor dem Hintergrund von Profilbildungen (Klenk 2018), erweitern.

aus dem Vorwort von WOLFGANG JÜTTE & CLAUDIA LOBE

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Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.)

Zeitschrift für Medienwissenschaft

Jg. 13, Heft 2/2021: Spielen

Die Zeitschrift für Medienwissenschaft steht für eine kulturwissenschaftlich orientierte Medienwissenschaft, die Untersuchungen zu Einzelmedien aufgreift und durchquert, um nach politischen Kräften und epistemischen Konstellationen zu fragen. Sie stellt Verbindungen zu internationaler Forschung ebenso her wie zu verschiedenen Disziplinen und bringt unterschiedliche Schreibweisen und Textformate, Bilder und Gespräche zusammen, um der Vielfalt, mit der geschrieben, nachgedacht und experimentiert werden kann, Raum zu geben.

In Heft 25 liegt der Schwerpunkt auf dem Spielen. Neben der Gamification von Arbeitszusammenhängen und Militärtechniken sind in letzter Zeit vermehrt Praktiken des Spielens zu beobachten, die jenseits dieser Verwertungslogik operieren, gleichzeitig jedoch auf deren Regeln, Ästhetiken und Infrastrukturen Bezug nehmen. Die Ausgabe fragt nach dem Politischen des Spielerischen: nach Formen ludischen Widerstands, Potentialen zum Erkunden alternativer Zukünfte, aber auch nach Taktiken der spielerischen Affizierung durch die AltRight-Bewegung.

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